Montag, 30. November 2015

Endlich komplett!

Wir sind dann jetzt mal komplett :-)







Schon sehr früh (mit 10 Jahren, um genau zu sein) stand für mich fest, dass ich keine Kinder möchte, aber mindestens 2 Hunde. Ich hatte sehr viel Glück und habe vor vielen Jahren einen Mann gefunden, der ebenso kinderlos bleiben möchte, aber Hunde über alles liebt. Daher war es nur eine Frage der Zeit, bis ein zweiter Hund endlich einziehen kann...Kinderersatz, sozusagen ;-)




Seit Samstag ist er nun an unserer Seite: Unser Manu.




Ein kleiner rumänischer Mischling mit einer Schulterhöhe von 44 cm und schätzungsweise 15 kg auf den (deutlich fühlbaren) Rippen.
Ein kleiner Schelm mit Sommersprossen, dem süßesten Grinsen und dem einnehmendsten Wesen, das ich kenne.

Anka und er haben nicht mal 24 Stunden gebraucht, schon geben sie sich Küsschen, bellen zusammen, schnüffeln zusammen und kuscheln zusammen. Ein echter Glücksgriff. Manu darf mit ins Büro und hat dort innerhalb von Minuten alle Herzen für sich gewinnen können...

Wir sind sehr glücklich mit unserer "Liebe auf den ersten Blick", denn - sind wir ehrlich: Hunde aus einer ausländischen Tierschutzorganisation, das ist wie Online-Shopping. Man weiß nie so genau, was man bekommt.

Probleme hat der kleine Mann leider auch: Ein Hinterbeinchen wirkt steif und ein Teil seiner Zähne sieht sehr schlecht aus, daher kann ich ihm den Tierarzt leider nicht ersparen. Aber so lieb und goldig wie er ist wird er auch das Herz unserer Ärztin im Sturm erobern.

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Und trotz der Tatsache, dass ich so glücklich bin gerade, laufen mir Tränen über die Wange, während ich diese Zeilen schreibe.

Manu kommt aus Rumänien, einem eher armen Land, wo Menschenleben meist über Tierleben stehen. Er kommt aus Botosani, das ist da, wo ein "Tierarzt" 240 Hunde im örtlichen Shelter innerhalb einer Stunde erschlagen hat. Das ist da, wo mehrere Hunde in kleinen Zwingern leben, ohne Gassi, ohne menschliche Zuwendung, ohne genügend Futter. Es gilt das Gesetz des Stärkeren. Und trotzdem ist Manu ein lieber, kleiner, menschenfreundlicher Hund, der auch Artgenossen ganz toll findet.



Und im Vergleich dazu sehe ich meinen Seelenhund Anka: In Deutschland geboren und damit eigentlich genügend Voraussetzungen, um ein tolles Leben zu führen, mit einem großen Garten, vielen Hundekumpels und einer schönen Prägephase... aber weit gefehlt. Anka wurde 4 Jahre lang mishandelt, durfte als Welpe nichts kennenlernen und hat dementsprechend schon vor langer Zeit das Vertrauen in Menschen - vor allem Fremde - verloren. Es bricht mir das Herz, dass sie so viel durchmachen musste, und dass sie eben nicht wie Manu mit ins Büro darf, weil sie Menschen so liebt. Es bricht mir das Herz, weil ich ihre Vergangenheit nicht ändern kann und ihr Mistrauen nicht vollständig nehmen kann. Es bricht mir das Herz, dass sie nun 6 Stunden am Tag daheim bleiben muss, weil sie sich weder im Büro noch in der privaten Tierpension wohl fühlte, weil sie ständig gestresst war. Es bricht mir das Herz, dass es in der Gegend, in der ich wohne und wo auch Anka herkommt Menschen gibt, die sie so mies behandelt haben. Ich bin traurig, sauer, wütend und würde ihren ehemaligen Besitzern gerne ein paar Worte sagen. Oder sie auch mal so behandeln, wie sie Anka behandelt haben...

Auch wenn ich mit Anka nie fröhlich durch das Dorf spazieren kann, auch wenn sie nie mit ins Büro kommen wird, auch wenn ich nie 24 h am Tag für sie da sein kann, so machen sie genau diese Voraussetzungen doch zu meinem absoluten Seelenhund. Mein erster eigener Hund. Ein Hund, der mich gelehrt hat, dass nur das eigene Glück zählt und man es nicht immer allen Recht machen muss. Ein Hund, der mich mehr liebt, als sich selbst - und auch ich möchte behaupten, dass ich für diesen Hund alles tun würde.

Ich hoffe, dass Anka sich etwas von Manus Unbeschwertheit abschaut. Aber vor allem hoffe ich, dass wir vier eine wunderschöne, lange Zeit zusammen haben werden.

Meine beiden Seelenhunde :-)




Freitag, 30. Oktober 2015

[GNTDM] Germany's Next Top Dog Model...

Tihihi,

wir waren unterwegs. Die beiden Zweibeiner und ich - Fotos machen. An sich war das für mich ja total öde... aber... tiihihiiihii.... als die Zweibeiner nicht geschaut haben, habe ich alle Fleischwurststücke aus der Tupperdose geklaut, die eigentlich als Belohnung für's Stillhalten beim Fotos gemachen gedacht war.

Tja, wenn die halt immer so lahm sind... Tihihi!


Und hier die Fotos: Bin ich nicht wunderganztollschön? Eine Hundedame im besten Alter ;-)

Freundschaftsanfragen von netten Rüden bitte an Baum Nr. 39576, direkt hinter der alten Linde und links neben dem roten Hydranten ;-)














Mittwoch, 14. Oktober 2015

Der konformistische Hund

Hunde sind heutzutage ja nicht mehr, was sie früher mal waren: Bewacher. Jagdhelfer. Aufpasser. Schäferbegleitung. Laut. Rebellisch. Angsteinflößend.

Hunde sind Mode. Und ebenso wie Kinder stehen sie ständig und überall im Mittelpunkt. Ihre Erziehung, ihre Ernährung, ihre physische und psychische Auslastung.

Hunde dürfen nicht auffallen. Sie müssen still sein. Man darf nur leise mit ihnen kommunizieren. Wehe, man findet die Erziehungsmethoden von Cesar Millan gut. Sie müssen Menschen und Kinder lieben. Dürfen bei entgegenkommenden Hunden höchstens still freudig mit dem Schwanz wedeln. Sie müssen ökologisch ernährt werden - am besten mit BARF aus dem benachbarten Bioland-Hof. Sie müssen mindestens eine Begleithundeprüfung haben und bei mindestens zwei verschiedenen Hundesportarten wie Agility oder Dogdancing mitmachen. Es muss, wenn schon denn schon, ein Hund aus dem Tierheim sein oder aus dem Auslandstierschutz, in manchen Fällen werden auch Welpen von guten (!) Züchtern akzeptiert. Hundehalter dürfen ebenso wenig auffallen, wie ihre vierbeinigen Begleiter. Häufchen sollten noch in dem Moment entfernt werden, wenn sie gesetzt werden. Die Hunde müssen mal mindestens 3 Stunden physisch und am besten noch 30min psychisch ausgelastet werden. Der Hund braucht mindestens einen Blog. Zudem sollte der Hund regelmäßig ausgewählten Hundekontakt haben, um ein soziales Verhalten im Rudel zu etablieren und zu halten. Für die Fellpflege sollten 3 verschiedene Bürsten vorhanden sein. Zusatzpräparate für die Gesundheit des Hundes sind ständig in einem geeigneten Vorrat zuhause zu bunkern. Wenn Besuch kommt, müssen Hunde diesen stillschweigend-freundlich willkommen heißen. Es wird nicht am Tisch gebettelt. Stöckchen sind tabu, weil man mit diesen horrormäßige Verletzungen hervorrufen kann.


Wie oft habe ich mir gewünscht, so einen Hund zu haben.
Wie oft habe ich mir gewünscht, einen menschenliebenden, hundeliebenden, kinderliebenden, pflegeleichten, nicht-haarenden, gesunden, fitten, agilen Golden Retriever zu besitzen.
Wie oft habe ich mir Rat in Foren geholt, weil ich dachte, ich reiche nicht, ich bin nicht gut genug für meinen Hund.
Wie oft habe ich überlegt, wo ich nun wieder überall angeeckt bin.
Wie oft habe ich überlegt, wie viele Menschen nun in psychologischer Behandlung sind, weil mein Hund sie angebellt hat.
Wie oft habe ich mir gewünscht, meinen Hund überall mit hinzunehmen.
Wie oft habe ich mir gewünscht, bei Hundesportarten mitzumachen und dort Preise abzuräumen.
Wie oft habe ich anderen Hundehaltern neidisch hinterhergeschaut, wenn ihre beiden prämierten Collies brav und ruhig beifuß ohne Leine neben dem Rad hertrabten, ohne meinen kläffenden Hund zu beachten.
Wie oft habe ich mir gewünscht, dass mein Hund bei Hundebegegnungen ganz entspannt und ruhig bleibt.
Wie oft habe ich mir gewünscht, dass mein Hund nicht bei jedem scheppernden Geräusch anfängt, wie eine Irre zu ziehen und Angst zu bekommen.
Wie oft habe ich mir gewünscht, mich einfach mal mit wildfremden anderen Hundehaltern zum gemeinschaftlichen Gassi zu verabreden.
Wie oft habe ich mir gewünscht, dass mein Hund mir nicht jeden Bissen bis in den Magen nachschaut.

Anka ist jetzt 1,5 Jahre bei uns. Mit jedem Tag wächst unser Vertrauen ineinander, mit jeden Tag liebe ich sie mehr.

Und mit jedem Tag gehen mir die oben beschriebenen Verhaltensregeln moderner Hunde mehr auf die Nerven.

Anka hat mehr als einige Ecken und Kanten. Sie ist hibbelig, aufgedreht und schrill. Wenn sie vor Aufregung bellt, denkt man, ich steche sie gerade ab. Anka findet nach wie vor Menschen eher blöd, andere Hunde ziemlich blöd und ab und zu auch noch Radfahrer, Jogger oder Autos doof. Anka hat nur einen richtig guten Hundekumpel. Wir gehen auf verlassenen Strecken Gassi, damit wir niemandem begegnen, Nach wie vor bellt sie ab und an Menschen an, die ihr gruselig erscheinen. Sie bellt sogar aus dem Auto raus andere Hunde an. An eine Begleithundeprüfung ist nicht zu denken, weil sie auf einem Hundeplatz viel zu hibbelig und gestresst ist. In Hundegruppen fügt sie sich zwar an, ab und an lässt sie aber die Domina raushängen. Anka liebt Fressen so sehr, dass die einzige Zeit, wo sie sich mehr als 30 sek konzentrieren kann die Abendbrotszeit ist, wo sie 30min bettelnd neben mir sitzt.

Und ich finde es süß. Ich liebe sie dafür. Ich finde es großartig, dass sie mich beschützt und gruselige Menschen anbellt. Ich finde es okay, dass ich nicht bei Wind und Wetter auf einen Hundeplatz stehen muss, um eine Medaille nach der anderen abzuräumen. Ich finde es schön, wenn Anka mit im Bett schläft und ich finde es niedlich, wenn sie in einem Ferienhaus pienst, weil sie nicht alleine bleiben möchte.
Ich finde es toll, dass ich einen Hund habe, der Menschenmengen genauso hasst wie ich und den Wald und Bewegung genauso liebt wie ich. Ich finde es toll, einen verfressenen Hund zu haben, der ebenso wie ich nicht nein zu Leckerlies sagt.


Jeder bekommt den Hund, den er verdient. Ich bin an meinem Hund gewachsen. Es hat lange gedauert, sie so zu akzeptieren, wie sie ist, und nach wie vor ist es viel Arbeit und Training mit ihr. Wir arbeiten zwar an einigen Dingen nach wie vor, aber ich habe nicht mehr den Wunsch, Ankas Charakter um 180 Grad zu drehen. Sie ist besonders, sie ist glücklich bei und und sie ist so viel ruhiger und entspannter, seitdem wir es auch sind.

Anka ist mein Seelenhund - und um nichts in der Welt würde ich sie hergeben oder gegen einen freudig-schwanzwedelnden Golden Retriever tauschen. 

Dienstag, 28. Juli 2015

Mir geht's [zu] gut :-)

Hallöchen ihr lieben Zwei- und Vierbeiner,


lange habe ich mich nicht gemeldet - das Frauchen musste mal wieder jede Menge Kram erledigen und hatte einfach keine Zeit für diesen Blog. Tz!





Dabei sollten kleine, verwöhnte Schäferhunde doch eigentlich IMMER im Mittelpunkt von allem stehen... oder!?




Am 1. Mai hatte ich Geburtstag. Es gab jeeede Menge Geschenke - vor allem viel, viel Fressi. Und Bälle. Und Leinen und Halsbänder. Ich will jeden Tag Geburtstag haben!




Und dann war ich für eine Weile bei Oma und Opa in Thüringen, leider ohne Herrchen und Frauchen :-(

Aber immerhin haben wir in dieser Zeit echt ganz Thüringen unsicher gemacht... ;-)




Ich habe gebuddelt, was das Zeug hält und Oma und Opa gezeigt, wie toll ich mich benehmen kann.

[Fast immer.]

Und auch daheim mit Mama und Papa wird es nicht langweilig:



Wenn es heiß ist, gibt es leckeres Joghurteis. 




Wir gehen fleißig wandern - wie hier im Südpfälzer Wald bei Wilgartswiesen!




Ich versuche immernoch, mit den Nachbarn klarzukommen. Die sind aber schon manchmal echt laut... *versteckl*



Mama hat mir einen neuen Trick beigebracht: Häschen. Find' ich dufte, weil ich dafür jedes Mal voll Leckerlie kassiere!




Wir erkunden die Noch-Heimat, bevor wir in ein eigenes Haus umziehen... man man man, ich habe ja jetzt schon alle Pfoten voll zu tun, das Häuschen zu beschützen, in das Mama und Papa letztes Jahr gezogen sind. Jetzt haben die mir eröffnet, dass das neue Haus noch größer ist und einen riesigen Garten hat... das wird sicher anstrengend *seufz*Mama und Papa sagen aber, sie sind froh, aus der Gegend wegzukommen. Die finden da die Leute ein bisschen arrogant... ich frag' mich, was das ist. Ob man das essen kann?




Da muss man sich schon vorher mal ausruhen.

Da waren so komische schwarz-weiße-gefiederte Dinger, die über's Feld gelatscht sind. Ich hätte sie ja gerne näher betrachtet, aber Mama sagte "Nicht fressen, nur gucken". Hab' ich halt auf sie gehört... *grumml*



Hier entdecken wir gerade Lindenfels im Odenwald... voll schön da und voll gute Aussicht *nick*



Manchmal hab ich die Mama zum Fressen gern :-P Schluuurp!



Manchmal nennt mich Mama liebevoll ihre kleine Fledermaus... weiß gar nicht, wieso????



Und weil Mama es einfach nicht lassen kann, gehen wir halt immernoch joggen. Manchmal habe ich schon irgendwie ein hartes Leben *seufz*




Dafür ist Papa aber umso cooler, weil ich mit dem voll gut rumblödeln kann!!!



Mama dagegen lässt sich nicht einfach so mal zum Spielen auffordern... langweilige Mama.



Aber wenn wir dann doch mal Fußball spielen, geht's voll ab und ich brauche danach erstmal eine Pause...



Und jetzt das allergemeinste vom allergemeinsten: Ich bin auf Diät. Tz. Nur weil ich in Thüringen bei Oma und Opa vielleicht ein..... zwei.... fünfhundertachtunddreißigtrillionen Leckerlies bekommen habe, muss ich nun leiden WIE - EIN - HUND!!! 



Da fällt mir auch nix mehr ein außer zu trauern. Jawoll. Das schöne Essen. Die guten Leckerlies. Die werden doch jetzt alle schlecht ohne mich...???




Aber wenigstens beim Zweibeiner-Fressi wird man doch wohl noch betteln dürfen?

[Eigentlich nicht. Aber wenn du schon so guckst....]






Sooo das war's von mir. Wie ihr seht, lebt es sich ganz gut mit den Zweibeinern. Hier und da hätten sie noch etwas Erziehung nötig, aber man soll ja bekanntlich nicht gleich zu viel von seinen Dosenöffnern erwarten.